Orange Ocean MS United Tambora – Täuschung der Anleger mit veraltetem Prospekt

23.06.2015 – Die
Anleger des insolventen Schiffsfonds MS „United Tambora“ haben gute Chancen auf Schadenersatz. Hintergrund ist,
dass der Fonds in weiten Teilen nach der Lehman-Pleite vom 15. September 2008
vertrieben wurde. Dieser Tag löste nicht nur eine weltweite Finanzkrise aus.
Auch die Märkte der weltweiten Handelsschiffahrt  brachen zusammen und haben sich hiervon bis
heute nicht erholt. Dennoch wurde bei der Beratung ein Prospekt verwendet, der
rosige Zukunftsaussichten zeichnete.

 

Ungeachtet
dessen haben Volks- und Raiffeisenbanken sowie Sparkassen den vom Emissionshaus
Orange Ocean Ende August 2008 aufgelegte Schiffsfonds MS „United
Tambora“ weiter vertrieben. Dabei wurde weiterhin der Ende August 2008
herausgegebenen Fondsprospekt verwendet, ohne die Kunden darauf hinzuweisen,
dass sich in der Folge der Lehman Pleite und des dadurch verursachten
Zusammenbruchs des Welthandels und der weltweiten Handelsschifffahrt die
wirtschaftlichen Grundlagen fundamental geändert haben. So verlor
beispielsweise der Baltic Dry Index, der die Frachtraten von Bulkern abbildet,
innerhalb weniger Wochen nach der Lehman-Pleite 90 % seines Kurses. Die Preise
für Schiffe brachen ein und der IWF revidierte die Prognosen für die
Entwicklung des Welthandels und damit für die Nachfrage nach
Transportkapazitäten. Erst im Herbst 2009 wurde mit einer vierten
Prospektaktualisierung den grundlegend veränderten wirtschaftlichen
Rahmenbedingungen Rechnung getragen.

 

Dass
Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken trotz des auch außerhalb der Schifffahrtsbranche
offenkundigen Ausbruchs der globalen Finanzkrise, die sich auch in einem
Einbruch der allgemeinen Wirtschaftsdaten ausgewirkt hatte, Beteiligungen an einem
Schiffsfonds wie dem MS „United Tambora“ vertrieben haben, ist mehr als fragwürdig. Der Verdacht,
dass hier um der üppigen Provisionen Willen die eigenen Kunden verkauft wurden,
drängt sich auf.

 

Für die
getäuschten und enttäuschten Anleger, die sich an dem Fonds MS „United Tambora“
beteiligt haben, bietet dieser Umstand aber hervorragende Ansatzpunkte für die
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen gegen die beratenden Banken.


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