MPC Schiffsfonds CPO Nordamerika-Schiffe 1: Nachschuss oder Insolvenz

26.06.2015 – Der
vom Emissionshaus Münchmeyer & Petersen (MPC) aufgelegte Schiffsfonds CPO
Nordamerika-Schiffe 1 GmbH & Co. KG steht vor der Zahlungsunfähigkeit. Wie in
einem Rundschreiben der Treuhänderin vom 23. Juni 2015 mitgeteilt wurde, reichen
die erzielten Chartereinnahmen und vorhandenen Reserven nicht aus, um den
Verpflichtungen gegenüber den finanzierenden Banken nachzukommen. Zwei der fünf
Schifffahrtsgesellschaften werden, wie der Mitteilung der TVP zu entnehmen ist,
den Kapitaldienst mit Chartereinnahmen voraussichtlich bis zum Jahresende 2016 abdecken
können. Bei den übrigen drei Gesellschaften sei die Liquiditätsreserve soweit
reduziert, dass diese in absehbarer Zukunft den Kapitaldienst nicht mehr
leisten können. Eine Insolvenz von drei der fünf Einschiffgesellschaften sei
ohne erhebliche Nachschüsse der Gesellschafter nicht zu vermeiden, so die
Treuhänderin TVP. Für die Anleger, die in den im Februar 2008 aufgelegten Fonds
unter anderem auf Vermittlung der comdirect private finance AG rund 90 Mio. €
investiert haben, ist der Totalverlust ihres investierten Kapitals damit nur
noch eine Frage der Zeit.

 

Gute Erfolgsaussichten für die
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen

 

Wurden
Anleger im Vorfeld der Beteiligung am MPC-Fonds CPO Nordamerika Schiffe 1 falsch
beraten oder durch Prospekte falsch informiert, können sie das verlorene
Kapital im Wege des Schadenersatzes von ihrem Berater und den
Gründungsgesellschaftern des Fonds zurückbekommen. Bei unseren Mandanten konnten
wir feststellen, dass sie über zahlreiche Aspekte, die für die
Anlageentscheidung von Bedeutung gewesen wären, nicht informiert wurden:

 

  • 37% Weichkosten: Den
    Anlegern wurde nicht mitgeteilt, dass rund 37% des von den Anlegern
    investierten Kapitals für andere Zwecke als die Anschaffung der Schiffe
    verwendet wurde. Eine so hohe Verwendung der Anlegergelder für so genannte
    Weichkosten (Zinsen, Provisionen, Vergütungen für verschiedene
    Dienstleistungen) hat einen entscheidenden Einfluss auf die Rentabilität einer
    Geldanlage. Daher hätte hierüber sowohl im Prospekt aufgeklärt, als auch in der
    Beratung gesprochen werden müssen. (BGH Az.: II
    ZR 329/04
    )
  • 24% Vertriebsaufwendungen: In
    dem Fondskonzept waren Vertriebsaufwendungen in Höhe von 24% des von den
    Anlegern investierten Eigenkapitals vorgesehen. Wie das OLG Schleswig (Az.: 5 U 76/13) in einem gegen die
    comdirect bank AG im Zusammenhang mit der Beratung zu einem anderen MPC-Schiffsfonds
    geführten Rechtsstreit festgestellt hat, wäre über interne Vertriebskosten in
    dieser Höhe in der Beratung ungefragt aufzuklären gewesen. Eine solche
    Aufklärung ist in keinem der uns bekannten Fälle erfolgt.
  • Falsche Angaben zu den Schiffsbetriebskosten: Nach
    der Konzeption des MPC-Fonds CPO Nordamerika-Schiffe 1 wurde mit einem
    jährlichen Anstieg der Schiffsbetriebskosten von 3% kalkuliert. Dieser Ansatz
    war unvertretbar niedrig. Nach uns vorliegenden Studien zur Entwicklung der
    Schiffsbetriebskosten bei deutschen Containerschiffen sind die Betriebskosten
    in der Größe der Fondsschiffe zwischen 2000 und 2007 um 115% gestiegen. Dies
    entspricht 16,5% p.a. Darüber, wie sich die Schiffsbetriebskosten in der
    Vergangenheit entwickelt haben, war in den Beratungsgesprächen und im Fondsprospekt
    nicht die Rede.
  • Presse warnte vor Problemen der Handelsschiffahrt: In
    der einschlägigen Wirtschaftspresse (Frankfurter Allgemeine Zeitung,
    Handelsblatt, Financial Times Deutschland), die der Anlageberater nach der
    Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (Az.: III
    ZR 302/07
    ) auzuwerten hat, gab es in den Jahren 2007 und 2008 zahlreiche Berichte,
    die eine negative Entwicklung der weltweiten Handelsschifffahrt, sinkende
    Charterraten durch Überkapazitäten, massiv gestiegene Schiffsbetriebskosten und
    in deren Folge auch für die Schiffsfonds aufzeigten. Wie das Landgericht
    Baden-Baden (Az.: 3 O 296/13) für eine Beratung zu einer anderen
    Schiffsfondsbeteiligung Mitte 2007 festgestellt hat, hätte über diese negativen
    Presseberichte zur Situation des konkreten Marktes in dem Beratungsgespräch aufgeklärt
    werden müssen.

 

Besonders
brisant: In einem auch in der Financial Times Deutschland erschienenen Artikel aus
dem Februar 2006 unter der Überschrift „Schiffsfonds
vor tiefen Einschnitten
“ wird der Mitinitiator des MPC-Fonds CPO
Nordamerika-Schiffe Claus-Peter Offen wie folgt zitiert: „Es gibt immer mehr Emissionshäuser und immer weniger gute Projekte“.
 – Claus-Peter Offen rechnet für diesen
Zeitraum (Anm. Im vorhergehenden Absatz war von den nächsten zwei Jahren die
Rede.) mit einer Überkapazität von zwei bis vier Prozent. – „Die Charterer vergleichen natürlich die
Kosten. Und im Moment sind die Fonds einfach teurer als das Eigenkapital“.

 

Anleger des
MPC Fonds CPO Nordamerika-Schiffe 1 GmbH & Co. KG, die beispielsweise über
die vorgenannten Punkte durch ihre Berater nicht informiert wurden, haben gute
Chancen, Schadenersatzansprüche gegen ihre Berater beziehungsweise die
Gründungsgesellschafter des Fonds durchzusetzen.

 

Weitere
Informationen im Zusammenhang mit dem MPC-Fonds
CPO Nordamerika-Schiffe 1

 

Haben Sie
Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am MPC Fonds CPO Nordamerika-Schiffe 1 GmbH
& Co. KG? Möchten Sie wissen, wie Ihre Chancen stehen, Schadenersatz
durchzusetzen? Rufen Sie mich an, ich helfe Ihnen gerne.

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