Premium Management Immobilien Anlage – Vergleichsangebot mit Tücken

Seit  18. Mai 2008 hat die Commerzbank AG rund 1,7 Mrd. € Anlegergelder für den Fonds Premium Management Immobilien Anlagen (WKN: A0ND6C ISIN: DE000A0ND6C8) eingeworben. Viele davon waren Kunden, die zuvor in Hausinvest-Fonds investiert waren, offene Immobilienfonds aus dem Commerzbank-Konzern. Am 27. September 2010 setzte das Fondsmanagement die Rücknahme von Anteilen aus. Jetzt wird der Fonds aufgelöst, wie die Allianz Global Investors Kapitalanlagegesellschaft mbH in einer Pressemitteilung vom 12. August 2011 bekannt gab.

 

Vor diesem Hintergrund und in Anbetracht zahlloser Klageverfahren geschädigter Anleger bietet die Commerzbank derzeit den Erwerbern des Fonds Premium Management Immobilien Anlagen den Abschluss eines Vergleichs an und preist diesen als besonders Entgegenkommen. Angeboten wird die Rücknahme der Anteile für 43,38 €, was 92% des letzten Nettoinventarwerts entsprechen soll. Bezogen auf den Abrechnungspreis zum ersten Handelstag des Fonds, der bei 52,40 € und damit über dem Ausgabepreis von 50 € lag, bedeutet das Vergleichsangebot für die Anleger einen Verlust in Höhe von gut 17%.

 

Der Vorteil für den Anleger ist zwar, dass er sofort sein Geld erhält. Dennoch liegen die Tücken des Vergleichsangebots im Detail.

 

In vielen Fällen wurde den Anlegern vorher zum Verkauf Ihrer Hausinvest-Anteile geraten. Während der Fonds Premium Management Immobilien Anlagen geschlossen wurde und nun mit  Verlust abgewickelt werden soll, entwickelte sich der Hausinvest-Fonds unter Berücksichtigung von Ausschüttungen und Kurssteigerungen mit einem Plus von ca. 12% in den letzten drei Jahren. Die 52,40 €, die in einen Anteil des Fonds Premium Management Immobilien Anlage investiert wurden, wären bei Verbleib im Hausinvest-Fonds heute 58,69 € wert! Zu dem von der Commerzbank angebotenen Rücknahmepreis von 42,38 € errechnet sich also eine Differenz von 38%.

 

Für den Anleger, der im Jahr 2008 Hausinvest-Anteile im Wert von 10.000,00 € verkauft und Anteile am Fonds Premium Management Immobilien Anlagen zu einem Kurs von 52,40 € erworben hat, bedeutet das Angebot der Commerzbank, wonach er eine Vergleichszahlung über 8.278,63 € erhält, einen Verlust in Höhe von 1.721,37 €.

Wäre der Anleger damals dem Rat der Commerzbank nicht gefolgt und im Hausinvest-Fonds investiert geblieben, hätte er heute aufgrund der positiven Entwicklung des Hausinvest-Fonds etwa 11.200 €.

 

Da die Commerzbank bei antragsgemäßer Verurteilung wegen Falschberatung nicht nur zur Rückzahlung des investierten Betrages sondern auch zur Erstattung des entgangenen Gewinns verpflichtet ist, geht es bei der Entscheidung, ob man das Angebot der Bank annimmt oder seinen Schadenersatzanspruch weiterhin gerichtlich verfolgt, um die Differenz zwischen dem Angebot der Commerzbank AG und der Höhe des Schadenersatzanspruchs, mithin um 2.921,37 €.

 

Das Angebot der Commerzbank stellt daher im Einzelfall einen erheblichen Nachteil für den Anleger dar. Es empfiehlt sich daher vor Abschluss des Vergleichs einen auf Bank- und Kapitalmarktrecht spezialisierten Rechtsanwalt zu konsultieren und prüfen zu lassen, ob eine gerichtliche Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen nicht möglicher Weise zu einem wirtschaftlich besseren Ergebnis führt.

 

Lesen Sie hierzu auch die Ausführungen in der Wirtschaftswoche, die unsere Stellungnahme zitiert. 

 

Wollen Sie wissen, ob Sie Schadenersatzansprüche gegen die Commerzbank mit Aussicht auf Erfolg durchsetzen können? Rufen Sie mich an, ich helfe Ihnen gerne!

 

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner