MPC Schiffsfonds MS Rio Stora in Schwierigkeiten – Fachanwälte helfen Anlegern

Mehr als 13 Mio. € haben Anleger im Jahr 2005 in das von MPC
aufgelegte Container-Fondsschiff MS „Rio Stora“ investiert. Zu einem
Zeitpunkt, als die Charterraten bei Containerschiffen ihr historisches
Hoch erreicht hatten. Bereits bis Anfang Dezember 2005 waren Sie um mehr
als 30% gefallen, wie Michael Niefünd, Ingenieur für Seeverkehrs- und
Hafenwirtschaft im Fondsbrief vom 09. Dezember 2005 zitiert wird.
Bereits Ende 2005 sah er die Branche für die kommenden zwei bis drei
Jahre unter Druck. Verantwortlich für seine Einschätzung sei die hohe
Zahl von Neubauten. „Bis einschließlich 2008 laufen Schiffe mit
insgesamt mehr als vier Millionen Containerstellplätzen vom Stapel. Das
ist mehr als die Hälfte der aktuellen weltweiten Flotte“, zitierte der
Fondsbrief Ende 2005 Niefünd.

 

Verfall der Charterraten torpediert Kalkulation der Schiffsfonds

 

Dass
diese Prognosen zutreffend waren, müssen nun die Anleger des MPC MS „Rio Stora“ schmerzhaft erfahren. Der Niedergang der Charterraten, der
sich durch die seit Herbst 2008 andauernden Turbulenzen der weltweiten
Wirtschaft und Finanzmärkte beschleunigt und verstetigt hat, sorgte auch
bei der MS „Rio Stora“ dafür, dass die Einnahmen weit unter Plan
liegen. Tageseinnahmen von 15.800 USD während der fünfjährigen
Festcharterdauer und anschließend 16.250 USD bis zum Jahr 2023 lagen den
Prospektberechnungen für das 2.000 TEU Containerschiff zu Grunde. Heute
werden für 1.700 TEU-Schiffe 6.400 USD und für 2.500 TEU-Schiffe etwa
7.200 USD erzielt (HARPEX
20.07.2012). Damit bewegen sich die Charterraten auf einem Niveau von
2002. Für die MS „Rio Stora“ reichen diese Einnahmen nicht aus, um die
Schiffsbetriebskosten zu decken und Zins und Tilgung planmäßig zu
zahlen. Verlieren die finanzierenden Banken die Geduld, droht hier, wie
auch bei zahlreichen anderen Schiffsfonds die Insolvenz des Schiffes.

 

Die Krise auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten hält an

 

Besondere
Dramatik gewinnt die Situation dadurch, dass derzeit kein Ende der
katastrophalen Situation auf den weltweiten Schifffahrtsmärkten in Sicht
ist. Von einer alsbaldige nachhaltige Erholung der Charterraten auf ein
Niveau, das einen auskömmlichen Betrieb der weltweiten Containerflotte
ermöglicht, geht zur Zeit keiner der in der anerkannten
Wirtschaftspresse zitierten Fachleute aus.

 

Für die Anleger
wäre der Totalverlust der Einlagen die Folge. Sie stehen jetzt vor der
Frage, den sich abzeichnenden Verlust zu akzeptieren, noch weiteres Geld
nachzuschießen oder um ihr Geld zu kämpfen – die Chancen für die
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen sind besser denn je.

 

Gute Chancen für die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen

 

 

Warum
kommen wir zu dieser grundsätzlich positiven Einschätzung? Für
zahlreiche Mandanten, die am MPC Schiffsfonds MS „Rio Stora“ und anderen
Schiffsfonds von MPC beteiligt sind, haben wir bisher sowohl die
Beratungen, als auch den Prospekt des Fonds geprüft und dabei nach
unserer Auffassung sowohl Prospektmängel, als auch fehlerhafte
Anlageberatungen festgestellt. Beides begründet Schadenersatzansprüche.

 

Unsere
Mandanten berichten uns, dass sie für den Fonds von ihrem Bank- und
Sparkassenberater mit zahlreichen Argumenten geworben wurden, mit denen
der Fonds als sichere Anlage dargestellt wurde:

 

  • Der Fonds sollte dauerhaft hohen Renditeeinnahmen haben,
  • die Ausschüttungen sollten unabhängig sein von Aktienmarkt und Zinsentwicklungen
  • die Gewinne sollten abgeltungssteuerfrei sein und nur der Tonnagebesteuerung unterliegen
  • es sollten keine künftigen Nebenkosten für die Anleger anfallen,
  • die Entwicklung des US-Dollar sei eher unerheblich gegenüber dauerhaft steigenden Charterraten.

 

Schadenersatz für Anleger wegen Falschberatung und Prospektfehlern

 

Dies
ist nur höchst eingeschränkt richtig. Denn die Renditen bzw.
Ausschüttungen waren nicht sicher sondern von den stets schwankenden
Charterraten abhängig. Auch die Entwicklung des US-$, der Währung, in
der die Chartereinnahmen erzielt werden, kann natürlich eine erhebliche
Auswirkung auf die in € auszuzahlende Ausschüttung haben.

 

Bei
der Beratung der Anleger wurden nach unserer Erfahrung darüber hinaus
zahlreiche wichtige Fakten zum Fonds sowie die Risiken der Beteiligung
verschwiegen:

 

  • Nur 67,5% der Anlegergelder für
    investive Zwecke verwandt:
    Der MPC Fonds MS „Rio Stora“ weist, bezogen
    auf das Anlegerkapital (Eigenkapital zuzüglich 5% Agio) eine besonders
    hohe Weichkostenquote auf. Diese betrug nach unserer Berechnung 32,5%.
    Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass höchstens 67,5% des von den
    Anlegern investierten Geldes unmittelbar in Bau- und Baunebenkosten
    floss. Auf den äußerst hohen Anteil an Anlegergeldern, die nicht für
    investive Zwecke sondern für Zwischenfinanzierungszinsen und diverse
    Dienstleistungen ausgegeben werden, darunter insbesondere die mit 24 %
    extrem hohen Vertriebskosten, hätten die Anleger ausdrücklich von ihren
    Beratern hingewiesen werden müssen. In den uns bekannten Fällen war dies
    nicht der Fall.
  • Vertriebskosten im Prospekt
    unzutreffend dargestellt:
    Die Darstellung der Mittelverwendung im
    Prospekt des MPC Fonds MS „Rio Stora“ ist nach unserer Meinung
    fehlerhaft und erweckt den Anschein, dass man damit die tatsächliche
    Höhe der für die Vermittlung des Eigenkapitals gezahlten Vergütung
    verschleiern wollte. Denn bei den Ausgaben des Fonds wird das Agio, bei
    dem es sich nach den textlichen Erläuterungen um Kosten der
    Eigenkapitalbeschaffung handeln soll, neben den Kosten für die
    Eigenkapitalbeschaffung gesondert ausgewiesen. Die Kosten der
    Eigenkapitalbeschaffung belaufen sich daher auf 6.245.000 € und nicht,
    wie angegeben, auf „lediglich“ 5.000.000 €. Dies stellt nach unserem
    Dafürhalten einen Prospektmangel dar, der Schadenersatzansprüche gegen
    die Gründungsgesellschafter des Fonds, aber auch gegen die Anlageberater
    begründet.
  • Exorbitant hohe Vertriebskosten:
    Auf die exorbitant hohen Vertriebskosten des MPC Schiffsfonds, die
    immerhin fast ein Viertel des von den Anlegern aufgebrachten Kapitals
    betrugen, hätten sowohl Banken und Sparkassen, als auch nicht
    bankgebundene Anlageberater im Rahmen der Beratung ausdrücklich
    hinweisen müssen. Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass
    Vertriebskosten von über 15% marktunüblich sind, die Rentabilität der
    Anlage gefährden und deshalb in der Beratung ausdrücklich erwähnt werden
    müssen.
  • Banken haben bis zu 14%
    Vertriebsprovision erhalten:
    Darüber hinaus hätten Banken und
    Sparkassen, die MPC Schiffsfonds vertrieben haben, auch ihre eigene
    Provision offenlegen müssen. Eine genossenschaftliche Bank hat einem
    unserer Mandanten, nachdem sie dazu verurteilt wurde, Auskunft erteilt
    und erklärt, sie habe 14% des von unserem Mandanten auf ihre Beratung
    hin gezeichneten Kommanditkapitals als Provision für den Vertrieb eines
    MPC Schiffsfonds erhalten. Im Beratungsgespräch erwähnt hat sie es
    nicht, weshalb wir sie nunmehr im Auftrag unseres Mandanten auf
    Schadenersatz verklagen.
  • Lange Kapitalbindung,
    Kein Zweitmarkt für „gebrauchte“ Fondsbeteiligungen:
    Was den von uns
    vertretenen Anlegern des Fonds MPC MS „Rio Stora“ von ihren Beratern
    ferner verschwiegen wurde, ist, dass sie die Beteiligung erstmals zum
    31. Dezember 2023 kündigen können und vorher keine Chance besteht, an
    ihr Geld zu komme.  Da es keinen geregelten Zweitmarkt für gebrauchte
    Fondsbeteiligungen gibt ist eine Veräußerung nahezu ausgeschlossen.
    Gleiches gilt für die Erzielung eines  Anteilspreises, der dem
    investierten Kapital entspricht. Hier sind für den Fall, dass ein Käufer
    gefunden wird, erhebliche Abstriche hinzunehmen.
  • Prognostizierte
    Ausschüttungen wurden als Rendite dargestellt:
    Irreführender Weise
    wurden die Ausschüttungen, die die Anleger regelmäßig erhalten sollten,
    in den Beratungsgesprächen als Rendite dargestellt. Darauf, dass die
    regelmäßigen Auszahlungen teilweise eine Rückzahlung des zuvor
    investierten Eigenkapitals darstellten, wurden die Anleger regelmäßig
    ebenso wenig hingewiesen, wir auf den Umstand, dass durch diese
    Auszahlungen eine Haftung für Verbindlichkeiten der Fondsgesellschaft
    entsteht.
  • Kein
    Hinweis auf fehlenden Zweitmarkt:
    Vielen Anlegern, mit denen wir
    gesprochen haben, wurde zugesichert, der Fondsanteil sei am Zweitmarkt
    gut zu verkaufen. Dies steht in krassem Widerspruch zur Realität. Einen
    funktionierenden Zweitmarkt für Anteile an geschlossenen Fonds gibt es
    nicht. Ein Verkauf derartiger Fondsanteile ist gar nicht und wenn, dann
    nur unter erheblichen finanziellen Abstrichen möglich. Auf diesen
    Umstand muss nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ausdrücklich
    hingewiesen werden.
  • Kein Hinweis auf fehlende
    Einnahmesicherheit infolge schwankender Charterraten:
    Für unsere
    Mandanten kam die wirtschaftliche Schieflage des Fonds völlig
    überraschend. Hintergrund ist, dass die Frachtraten für alle Arten von
    Schiffen ab Mitte 2008 infolge der Weltwirtschaftskrise, aber auch aufgrund der massiven Überkapazitäten an Schiffstonnage massiv eingebrochen
    sind. Auf das aus konjunkturell schwankenden Charterraten resultierende
    Risiko für die Schiffe des Fonds wurden unsere Mandanten in der
    Beratung nicht hingewiesen.

 

Dies sind nur einige
wenige Punkte, über die nach unserer Erfahrung falsch beraten wurde.
Zahlreiche weitere Punkte, über die Sie auch hätten beraten werden
müssen, können wir mit Ihnen gerne im persönlichen Kontakt klären.

 

Für
Anleger des MPC Fonds MS „Rio Stora“ sehen wir vor diesem Hintergrund
grundsätzlich gute Chancen, Schadenersatzansprüche gegen ihre Berater
beziehungsweise die Gründungsgesellschafter des Fonds durchzusetzen.

 

Verjährung von Schadenersatzansprüchen droht

Zum
Ende des Jahres 2012 drohen viele Schadenersatzansprüche von
Schiffsfondsanlegern zu verjähren. Hintergrund ist, dass in zahlreichen
Schiffsfonds im Jahr 2009 erstmals Ausschüttungen ausgesetzt,
Sanierungskonzepte entwickelt und Anleger zu Nachschüssen oder
Sanierungsbeiträgen aufgefordert wurden. Dadurch wurde den Anlegern
bekannt, dass es sich bei einer Schiffsfondsbeteiligung keineswegs um
eine so sichere und risikolose Beteiligung handelt, als die sie ihnen im
Beratungsgespräch dargestellt wurde. Diese Kenntnis setzt möglicher
Weise den lauf von dreijährigen Verjährungsfristen in Gang, die die
Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen nach 2012 erschweren oder
unmöglich machen.

 

Mehr Informationen zur Verjährung von Schadenersatzansprüchen bei geschlossenen Fonds erfahren Sie hier: http://www.nittel.co/kanzlei/aktuell/verjaehrung-von-schadenersatzanspruechen-von-anlegern-geschlossener-fonds.html

 

Haben
Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am MPC Fonds MS „Rio Stora“?
Möchten Sie wissen, ob wie Ihre Chancen stehen, Schadenersatz
durchzusetzen? Rufen Sie mich an, ich helfe Ihnen gerne.

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