Rund 29 Mio. € haben Anleger in den Jahren 2003 und
2004 in den MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio
Thelon“ investiert. Als sichere und renditestarke Geldanlage war
ihnen die Beteiligung an den beiden 2.500 TEU Vollcontainerschiffen
empfohlen worden. Jetzt droht den Anlegern der Totalverlust ihres
investierten Kapitals.
Sanierungskonzept
gescheitert
Der
Versuch der Sanierung der beiden notleidenden Fondsschiffe ist
offenkundig gescheitert. Wie die Treuhand- und
Verwaltungsgesellschaft für Publikumsfonds mbH (TVP) am 16. Oktober
2012 informierte, seien von dem für eine Sanierung benötigten
Neukapital in Höhe von 3,7 Mio. € nur 1,2 Mio. € zugesagt
worden. Damit sind die Voraussetzungen zur Freigabe des gezeichneten
Neukapitals nicht erfüllt. Die finanzierenden Banken werden nun den
Verkauf der Fondsschiffe betreiben. Angesichts der desaströsen
Bedingungen auf den Schifffahrtsmärkten werden die Kauferlöse kaum
zur Deckung der Darlehensverbindlichkeiten reichen. Die Anleger des
MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio Thelon“ müssen
daher damit rechnen, dass sie die erhaltenen Ausschüttungen
zurückzahlen müssen und einen Totalverlust erleiden.
Gute
Chancen für die Durchsetzung von Schadenersatzansprüchen
Wir
vertreten zahlreiche Anleger, die an dem MPC
Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio Thelon“ beteiligt sind. Wir haben für diese die jeweilige Anlageberatung
sowie den Fondsprospekt geprüft. Nach unserer Auffassung bestehen
erhebliche Anhaltspunkte für eine regelmäßig fehlerhafte
Anlageberatung sowie Prospektmängel. Sehr viele Beratungsfehler
wiederholen sich dabei bei der überwiegenden Anzahl der Anleger.
Dementsprechend machen wir Schadenersatzansprüche gegen die
Anlageberater unserer Mandanten geltend.
Regelmäßige
Beratungsfehler
-
Schiffsfonds als Altersvorsorge nicht geeignet:
Bei der Anlage in dem Schiffsfonds handelt es sich um eine
hochriskante unternehmerische Beteiligung, bei der aufgrund
der hohen Fremdfinanzierung das Risiko des Totalverlustes besteht.
Dennoch wurde die Beteiligung als Altersvorsorge oder zur Anlage im
Alter empfohlen. Eine
solche Beteiligung ist nach Ansicht des Bundesgerichtshofs als
Altersvorsorge nicht geeignet.
Die Bankberater hätten den Fonds daher gar nicht empfehlen dürfen. -
Nur
71% der Anlegergelder flossen in die Schiffsinvestition: Dem
Prospekt muss sich nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
ohne großes Nachrechnen ermitteln lassen, welcher Teil des vom
Anleger aufgebrachten Kapitals werthaltig in die Schiffsinvestition
fließt und welcher Teil für nicht investive Zwecke, so genannte
Weichkosten verbraucht wird. Hierauf muss auch der Berater, der die
Anlage empfiehlt hinweisen.Der
Prospekt des MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio
Thelon“enthält solche Aussage nicht. Erst durch gesonderte
Berechnungen lässt sich dies ermitteln. Das aus Anlegersicht
erschreckende Ergebnis: 29 %
des von den Anlegern aufzubringenden Kommanditkapital incl. Agio
wurde für Weichkosten aufgewandt. Nur 71% flossen tatsächlich
in den Kauf der Schiffe. -
26,7% der Anlegergelder flossen in Vertriebsprovisionen: Bankberater
müssen nach der kickback-Rechtsprechung
des Bundesgerichtshofs immer darauf hinweisen, welche Provisionen die Bank oder Sparkasse,
für die Vermittlung des Fondsanteils erhält. Nicht bankgebundene
Berater müssen nach der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs
ausdrücklich darauf hinweisen, wenn der Anteil der Vertriebskosten
an dem von den Anlegern aufgebrachten Kapital mehr als 15% beträgt.
Vorliegend belief sich die für die Beschaffung des
Kommanditkapitals, also für den Vertrieb des Fonds gezahlte
Provision auf sagenhafte 26,7 %
des von den Anlegern investierten Kapitals. Hierüber klärt weder
der Prospekt explizit auf, noch wurden die uns bekannten Anleger
hierüber im Beratungsgespräch informiert. -
Prognostizierte Ausschüttungen wurden als Rendite dargestellt:
Irreführender Weise wurden die Ausschüttungen, die die Anleger
regelmäßig erhalten sollten, in den Beratungsgesprächen als
Rendite dargestellt. Darauf, dass die regelmäßigen Auszahlungen
teilweise eine Rückzahlung des zuvor investierten Eigenkapitals
darstellten, wurden die Anleger regelmäßig ebenso wenig
hingewiesen, wir auf den Umstand, dass durch diese Auszahlungen eine
Haftung für Verbindlichkeiten der Fondsgesellschaft entsteht. -
Kein
Hinweis auf fehlende Einnahmesicherheit infolge schwankender Charterraten:
Für unsere Mandanten kam die wirtschaftliche Schieflage des Fonds
völlig überraschend. Hintergrund ist, dass die Frachtraten für
alle Arten von Schiffen ab Mitte 2008 infolge
der Weltwirtschaftskrise, aber auch aufgrund der massiven
Überkapazitäten an Schiffstonnage massiv eingebrochen sind. Auf das aus konjunkturell schwankenden Charterraten
resultierende Risiko für die Schiffe des Fonds, welches nach
Auslaufen der Festcharter bestand, wurden unsere Mandanten in der
Beratung nicht hingewiesen. -
Abhängigkeit des Wertes der Schiffe von der Situation auf den Chartermärkten:
Auch der Umstand, dass die Schiffswerte sich entsprechend der
Charterraten entwickeln, wurde den Anlegern in den einzelnen
Beratungsgesprächen so nicht verdeutlicht. Vielmehr wurde ihnen die
Schiffsbeteiligung als sichere und wertstabile Sachwertanlage
empfohlen. Von extremen Wertschwankungen der Chartereinnahmen oder
der Schiffe war in den Beratungen nicht die Rede. -
Keine
Information über Risiken der loan-to-value Klauseln in den
Kreditverträgen: In den mit
den finanzierenden Banken sind so genannte loan-to-value
Klauseln enthalten,
die ein bestimmtes Verhältnis von Schiffswert zu Darlehensvaluta in
US-$ festschreiben. Aufgrund des massiven Verfalls des Wertes des
US-$ gegenüber dem Japanischen YEN ist der in US-$ gerechnete
Darlehensstand stark angestiegen. Zugleich sind die Schiffswerte
aufgrund des Einbruchs der Charterraten und des damit verbundenen
Rückgangs der Schiffspreise gesunken. Damit wurde das in der
loan-to-value Klausel festgeschriebene Wertverhältnis von 105%
verletzt. Die Banken haben bei der Verletzung von loan-to-value
Klauseln das Recht,
unter anderem Zusatzsicherheiten, Sondertilgungen oder höhere
Zinsen zu fordern und gegebenenfalls das Darlehen zu kündigen. Über
diese Hintergründe und Risiken wurden die Anleger von ihren
Beratern nicht informiert. -
Hohes Risiko durch Kreditaufnahme in Japanischem Yen: Da
ein Teil der vom MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio
Thelon“ aufzunehmenden Kreditmittel in JPY aufgenommen wurde, die
Einnahmen des Fonds aber in US$ erzielt werden, besteht ein
erhebliches Währungsrisiko, welches zu größeren Verwerfungen
durch Wechselkursschwankungen führen kann. Aufgrund des hohen
Fremdfinanzierungsanteils des Fonds kann dies nicht nur Auswirkungen
auf die Liquidität des Fonds infolge der in US$ steigenden
Kapitaldienstaufwendungen sondern auch zu einer Zahlungsunfähigkeit
des Fonds und zur Kreditkündigung mit anschließender Verwertung
des Fondsobjekts und somit zum Totalverlust für die Anleger führen. -
Kein
Zweitmarkt für „gebrauchte“ Fondsbeteiligungen – Anleger kommen bis 2023
nicht mehr an ihr Geld: Was
für den von uns vertretenen Anlegern des MPC Schiffsfonds 185 MS
„Rio Teslin“ MS „Rio Thelon“ von ihren Beratern ferner
verschwiegen wurde, ist, dass sie die Beteiligung nicht vor dem
Ablauf von 15 Jahren kündigen können und vorher keine Chance
besteht, an ihr Geld zu komme. Da es keinen geregelten Zweitmarkt
für gebrauchte Fondsbeteiligungen gibt ist eine Veräußerung
nahezu ausgeschlossen. Gleiches gilt für die Erzielung eines
Anteilspreises, der dem investierten Kapital entspricht. Hier sind
für den Fall, dass ein Käufer gefunden wird, erhebliche Abstriche
hinzunehmen.
Prospektfehler
als weitere Grundlage von Schadenersatzansprüchen
Der
Prospekt weist darüber hinaus nach unserer Ansicht einige weitere
Mängel auf, über die der Berater hätte aufklären müssen.
-
Der
Prospekt weist das Agio weder als Einnahmen, noch als
Ausgabenposition aus, obwohl der Betrag der Gesellschaft zufließt
und für die Eigenkapitalvermittlung aufgewendet wird. -
Die
Ausführungen zur fehlenden Veräußerbarkeit entsprechen nicht den
Anforderungen, die der BGH an die ordnungsgemäße Aufklärung von
Anlegern stellt.
Anleger
des MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio Teslin“ MS „Rio Thelon“
haben daher grundsätzlich gute Chancen, Schadenersatzansprüche
gegen ihre Berater beziehungsweise die Gründungsgesellschafter des
Fonds durchzusetzen.
Haben
Sie Fragen zu Ihrer Fondsbeteiligung am MPC Schiffsfonds 185 MS „Rio
Teslin“ MS „Rio Thelon“? Möchten Sie wissen, wie Ihre Chancen
stehen, Schadenersatzansprüche durchzusetzen?
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