DBM Riesenrad-Fonds Global View: Haben die vertreibenden Banken die Anleger über ihre Provisionen aufgeklärt?

Eine „Idee mit faszinierenden Perspektiven“, so der Titel eines Werbeprospekts der zum Bankhaus Delbrück Bethmann Maffei gehörenden DBM Fonds Invest GmbH, entpuppte sich für rund 10.000 Anleger, die über 200 Mio. € investierten, als Millionengrab. Bereits zu den Olympischen Spielen 2008 sollte das erste Riesenrad des Fonds Global View – Great Wheel Beteiligungs GmbH & Co. KG in Peking fertig gestellt sein. Doch anstelle sich drehender Räder und sprudelnder Renditen haben die Anleger bislang nur Schreckensmeldungen erhalten.

 

Wie das fondstelegramm in seiner onlineausgabe vom 8. Februar 2010 berichtet, hat die finanzierende Bank HVB für die Baustelle in Peking jetzt einen Zwangsverwalter eingesetzt. Alle Rechte und Pflichten seien damit auf die Bank übergegangen. Als Werte seien im Fonds eigentlich nur noch die Grundstücke in Orlando und Berlin, sowie die Bodenplatte in Peking vorhanden, schreibt das fondstelegramm.

Spätestens mit der Zwangsverwaltung in Peking dürfte das Fondskonzept endgültig wirtschaftlich gescheitert sein. Für die Anleger beginnt jetzt die Suche nach Verantwortlichen. Insbesondere die Deutsche Bank, über die nach fondstelegramm-Angaben 80 Prozent der Fondsanleger vermittelt wurden, aber auch die Citibank, das Bankhaus Wölbern und die Privatbank Delbrück Bethmann Maffei, die ihren Kunden die Riesenrad-Beteiligung empfohlen haben, müssen sich fragen lassen, ob sie die Anleger über die mit der Beteiligung verbundenen Risiken zutreffend aufgeklärt haben.

 

Diese beschrieb Markus Gotzi in der Financial Times Deutschland im Juni 2006:
Natürlich ist dieses Investment mit erheblichen Wagnissen verbunden, wobei die Währungsspekulation durch den chinesischen Renminbi das geringste darstellt. Schwerer wiegt das Klumpenrisiko, denn Anleger verteilen ihr Kapital zwar auf verschiedene Standorte, aber immer auf vergleichbare Investitionsobjekte. Werden die Riesenräder in Peking, Qingdao, Dubai und Berlin nicht wie erwartet zum Publikumsmagneten, bleibt die angekündigte Rendite nur Theorie. Nicht abzuschätzen sind außerdem die Auswirkungen von möglichen Unfällen oder Terroranschlägen.

 

Dies gilt in besonderem Maße auch für das Provisionsinteresse der Banken, die für den Vertrieb der Beteiligungen vergütet wurden. Über das daraus resultierende Risiko einer Interessenkollision hätten die Banken den jeweiligen Anleger aufklären müssen. Haben sie das nicht getan, müssen sie den Anlegern den durch die Beteiligung entstandenen Schaden ersetzen.

 

Anleger, die sich an der Global View – Great Wheel Beteiligungs GmbH & Co. KG beteiligt haben,  unterstützen wir gerne bei der Durchsetzung ihrer Ansprüche.

 

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner